ein Angebot von keramik-hessen e.V.
Anfang Juli wurde von keramik-hessen e.V. eine Exkursion zur dokumenta 14 angeboten. Es trafen sich Töpfer und Keramiker, teils mit Anhang, in Kassel. Unter der fachkundigen Führung von Delia Henss wurden die Kunstwerke in mehreren Ausstellungshallen und -häusern betrachtet und erlebt. Die Malerin und Kunstlehrerin Henss ist den Keramikern seit Jahren freundschaftlich verbunden. Sie hat uns durch ihr fundiertes Wissen um die dokumenta sehr interessante Einblicke auch in die Geschichte der dokumenta ermöglicht.
Womit keiner gerechnet hatte: Es handelt sich bei den ausgestellten Werken nicht unbedingt immer um Gegenwartskunst, sondern sie sind z. T. bereits mehrere Jahrzehnte alt, einige der Künstler sind bereits verstorben. Als große Themen in diesem Jahr wurden besonders die Bereiche Krieg, Vertreibung, Missbrauch und die dadurch erlittenen persönlichen Traumata verarbeitet. Insofern ist die documenta ein Spiegelbild der augenblicklichen Weltsituation. Eines der wohl beeindruckensten Werke, der „Parthenon der Bücher“ von Marta Minujin, als Mahnmal für Gedankenfreiheit und Pressefreiheit, wurde von der Künstlerin ähnlich schon zum Ende der Militärjunta in Argentinien erstellt – es ist aber auch in unseren Tagen leider durchaus aktuell.
Interessant ist auch das diesjährige Konzept, Kunst als demokratischen Prozess zu betrachten und Künstlern und ihren Kunstwerken auch außerhalb des Galeriebetriebs einen Platz einzuräumen.
Bei dem ganztägigen Besuch wurden von den ca. 40 Stationen nur sechs genauer betrachtet, das zeigt die große Bandbreite dieser weltweit bedeutendsten Kunstausstellung.