Von links nach rechts: Birgit Großmann-Kraus, Martin Burberg, Ule Ewelt, halb verdeckt: Jürgen Riebe, Ulla Bremer, Ursula Dohrmann, Clemens Wirth, Ursula Starke, Beate Thiesmeyer, Dieter Schmerer, Therese Jaensch-Pulm, sitzend: Claudia Nitsch und Gudrun Vogel, Hund Lilly.
Am letzten Märzwochenende nutzten 12 Mitglieder unserer Innung wieder das großzügige Angebot der Lebensgemeinschaft Bingenheim, in der dortigen Töpferwerkstatt unseren jährlichen Workshop abzuhalten. Die großen Werkstatträume mit ihren fahrbaren Arbeitstischen bieten einen perfekten Rahmen. Das Thema: Figurative Keramik.Mit Beate Thiesmeyer konnte eine hochkarätige Kursleiterin gewonnen werden. Sie beschäftigt sich seit 20 Jahren nahezu ausschließlich mit aufgebauter Keramik für den eigenen Skulpturengarten in Kaub am Rhein und für Galerien im In- und Ausland.
Pünktlich um 10 Uhr am Samstag ging es los: Beate demonstrierte zunächst in ihrer ruhigen und angenehmen Art ihre persönliche Technik, in kurzer Zeit aus Platten größere Stücke aufzubauen und zu modellieren. JedeR hatte seinen eigenen Aufbauton und das nötige Werkzeug mitgebracht, alle hatten Skizzen, Fotos oder konkrete Ideen dabei, die sie umsetzten wollten: Portraits, ganze Figuren, Tiere oder Detailstudien wie z. B. eine riesige Nase.
Beate gibt Hilfestellung an Dieters Portrait
Beate stand jedem mit Rat und Tat zur Seite und rotierte praktisch zwei Tage lang von Tisch zu Tisch, um wertvolle Tipps zur Problemlösung zu geben oder auch selber Hand anzulegen. Für alle war es immer wieder überraschend zu sehen, mit welch zum Teil winzigen Korrekturen einem Portrait ein völlig anderer Ausdruck gegeben werden kann. Ihr guter Blick für Proportionen und ihre anatomischen Kenntnisse waren äußerst wertvoll, da es doch immer wieder schwierig ist, Details wie Augen oder Ohren korrekt darzustellen, selbst wenn man ein Anatomiebuch oder die anderen Töpfer als Modell vor sich hat!
Am Samstag Abend sind wir fast geschlossen nach Wiesbaden zur Handwerkskammer gefahren, um die Ausstellung unserer Innung zu besuchen, bei der sich 17 Mitglieder beteiligt haben. Im Rahmen der kleinen Nacht der Museen war auch diese Ausstellung bis Mitternacht geöffnet, neben Wein und Knabbereien gab es Filme über japanische Keramiker. Sonntag Morgen um 10 Uhr ging es weiter: Es wurden weitere Projekte in Angriff genommen bzw. die am Samstag begonnenen Objekte vervollständigt. Die Mittagspausen werden bei uns so organisiert, dass jedeR etwas zu Essen mitbringt. Bisher hat das ohne weitere Absprachen immer hervorragend geklappt. Um 16 Uhr wurde noch schnell aufgeräumt, bevor sich alle auf den Heimweg machten. Es ist anzunehmen, dass der eine oder andere in seiner eigenen Werkstatt die am Wochenende gewonnenen Kenntnisse umsetzen wird. Von dieser Stelle aus noch mal ein herzliches Dankeschön an die Kursleiterin Beate Thiesmeyer. (mb)