Keramikerinnung Hessen, Naked Raku 2008

Zu einem Arbeitstag traf sich ein Teil der hessischen Keramikerinnung nebst einigen befreundeten Gästen. In der Werkstatt von Martin Burberg im nordhessischen Jesberg-Hundshausen wurden bei gutem Wetter mitgebrachte Stücke im Rakuofen gebrannt. Das Besondere bei dieser Naked Raku Technik: Auf die polierten und vorgebrannten Stücke wird zunächst eine Trennschicht und darauf eine Glasur aufgetragen. Bei dem anschließenden Brand werden sie bei 900 – 1000° C rotglühend mit einer langen Zange aus dem Ofen geholt und in Sägespänen o. ä. reduziert. Dabei entsteht Kohlenstoff, der sich in die unglasierten Stellen und Glasurrisse einlagert und diese schwarz färbt. Abschließend werden Trenn- und Glasurschicht wieder abgewaschen, es ist ein unregelmäßiges Muster entstanden.

Im Gegensatz zum 'normalen' Raku gibt es hier also keine glasierte Ware, sondern schwarze, graue oder weiße Muster, die durch eine anschließende Behandlung mit Wachs eine seidenglänzende Oberfläche ergeben. Da die Ergebnisse von sehr vielen Faktoren abhängig sind, sind sie sehr schwer beeinflußbar, was unter anderem aber den großen Reiz dieser Technik ausmacht. (mb)